© Daniela Ramsauer
Seit Anfang April läuft meine Ausbildung zum „zertifizierten Heil- und Wildkräuterexperten nach Addington“. Bei der Wildkräuterausbildung nehme ich die Teilnehmer mit ins wilde Grün, ich zeige geheime Kräuterplätze und teile mein Kräuterwissen.
Lesen und genießen
Lesen Sie hier über diese Exkursion und freuen Sie sich über ein Rezept für frühlingsfrischen Kräuterquark.
9:30 Uhr, ein Parkplatz in Franken. Der Ort bleibt geheim! Um die Kräuter hier zu schützen, weihe ich nur einen engen Kreis – meine Ausbildungsteilnehmer – ein, wo er zu finden ist. In der Morgensonne treffen wir uns zur Kräuterwanderung. Alle Teilnehmer – heute nur Frauen – haben ihren Rucksack auf dem Rücken, mit Notizblock und Stiften sind sie bereit, das geballte Kräuterwissen des Tages aufzunehmen…
Ein Mekka für Kleinstlebewesen
Die herrlich weiß blühende Schlehe ist eine der ersten Sträucher, die wir entdecken. Die lila-blauen Früchte, aus denen wir im Herbst süßen Likör herstellen, sind den Kursteilnehmerinnen bekannt. Im weißen Frühlingskleid hätten viele die Schlehe nicht als solche erkannt. Ich liebe den dornigen Strauch sehr, da er Heimat für vielerlei Insekten und Tiere ist: 137 Kleinlebewesen haben Biologen auf Schlehenbüschen gezählt. Darunter finden sich 73 Kleinschmetterlinge und 20 Vogelarten.
11.00 Uhr, Stopp am Magnolienbaum. Wir sind durch ein kleines Dorf bergan gelaufen. Am Gartenzaun eines Hauses steht eine Magnolie in voller Blüte. Ich komme seit Jahren hierher. Mit dem Gartenbesitzer habe ich abgesprochen, dass wir ein paar Blütenblätter zum Verzehr ernten dürfen. Was? Magnolienblüten essen? Meine Begleiterinnen sind erstaunt. Der Geschmack der weiß-rosa Blüten: bitter-süßlich, ein bisschen nach Artischocke. Ist nicht jedermanns Sache – doch den Teilnehmerinnen, die sich mit der „fränkischen Artischocke“ anfreunden können, gebe ich noch ein paar Rezepte mit auf den Weg.
12:30 Uhr, Mittagspause auf der grünen Wiese. Wir singen gemeinsam ein Lied, dann isst jede ihre mitgebrachte Vesper.
14.00 Uhr, im Wald. Hier hat sich ein invasives, sehr wohlschmeckendes Kraut breit gemacht: der Bärlauch. Bevor wir ein wenig für Kräuterquark, Bärlauchessig und -pesto ernten, erkläre ich, welche Giftpflanzen mit dem Bärlauch verwechselt werden können. Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose stehen auf der Liste. Meine Auszubildenden wissen jetzt auch, wie sie diese giftigen Pflanzen erkennen.
15.00 Uhr, nahe des Wanderwegs. Wir haben unsere gesammelten Schätze auf Tüchern und Holzbrettchen ausgebreitet. Mitten in der Natur verarbeiten wir Sie zu Hustensaft, Tinkturen, Kräuteressig und -öl. Zum Abschluss stellen wir einen Kräuterquark her, den wir mit frischem Brot und Gemüse essen. Lecker!
Kräuterquark-Rezept zum Nachmachen:
Bei der Zubereitung meiner Speisen achte ich sehr darauf, dass ich nur biologische Zutaten verwende. Meine Wildkräuter sammle ich nur an Orten, die ich für vertrauenswürdig halte. Ich empfehle Ihnen, ebenso zu handeln.
Zutaten:
1 kg Quark, ½ bis 1 Becher Sauerrahm, 1 Becher süße Sahne, 1 Becher Jogurt Natur, 1 TL Kräutersalz, Pfeffer, Wildkräuter Ihrer Wahl klein gehackt.
So wird`s gemacht:
Sämtliche Zutaten verrühren. Gemüsestifte schneiden aus: Gurke, Möhre, Paprika, Stangensellerie. Die Gemüsestifte können in den Kräuterquark gedippt werden und schmecken prima!
Folgende Kräuter können Sie für den Quark verwenden: Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Sauerampfer, Schafgarbe, Gundermann, Spitzwegerich, Beifuss, Pimpinelle und Zitronenmelisse.
Falls Sie jetzt selbst Lust bekommen haben, mehr über Wildkräuter zu erfahren: Melden Sie sich doch gleich zu meiner Wildkräuterausbildung im nächsten Jahr an!
Ich freue mich auf Sie!
Ihre Brigitte Addington
P.S: Sie interessieren sich für eine Wildkräuterausbildung bei mir?
Dann schmöckern Sie doch mal auf meiner Ausbildungsseite. Ich freue mich auf den Kontakt mit Ihnen.